15. April 2022
Wir haben die Aktiven bei der Expedition Grundeinkommen gefragt, wann wir die Kampagne für einen bundesweiten Modellversuch weiterführen wollen. Fast 70 Prozent der Befragten wünschen sich, dass wir uns 2022 voll darauf konzentrieren, die laufenden Volksbegehren in Berlin und Hamburg zum Erfolg zu machen – und über die Fortsetzung der bundesweiten Kampagne Anfang 2023 neu entscheiden. Gleichzeitig bleibt der deutschlandweite Modellversuch unser großes langfristiges Ziel.
Schon 65.000 Menschen sind bei der bundesweiten Kampagne dabei.
Im Februar 2021 hat die Expedition Grundeinkommen ihre Kampagne für einen deutschlandweiten Modellversuch zum bedingungslosen Grundeinkommen gestartet. Nach ersten Erfolgen in Berlin und Hamburg wollten wir das Grundeinkommen endlich in alle deutschen Städte und Gemeinden tragen – und parallel zur Bundestagswahl im September 2021 darüber in Bürgerbegehren abstimmen lassen.
Wir setzten uns das Ziel von 200.000 Anmeldungen. Diese Zahl wäre nötig gewesen, um mindestens 1.000 Teilnehmer*innen für den staatlich finanzierten Modellversuch zu erreichen – denn erst ab 1.000 Teilnehmer*innen liefert ein solcher Modellversuch repräsentative Ergebnisse, um die Wirkung eines Grundeinkommens wissenschaftlich einschätzen zu können.
Um Menschen in ganz Deutschland die Chance zu geben, sich für das bedingungslose Grundeinkommen einzusetzen, haben wir damals viel Zeit und Geld investiert. Und tatsächlich haben mehr als 65.000 Menschen schon kurz nach unserer Ankündigung klar gesagt: Ja, ich will einen Modellversuch zum Grundeinkommen an meinem Wohnort! Das hat uns sehr gefreut.
Dieser deutschlandweite Modellversuch bleibt unser großes langfristiges Ziel.
Gleichzeitig treten unsere laufenden Volksbegehren in Berlin und Hamburg in diesem Frühjahr und Sommer in eine entscheidende Phase ein. Wir müssen dort dieses Jahr insgesamt mehr als 300.000 Unterschriften für Volksbegehren sammeln. Allein das wird sportlich: Damit es in beiden Städten zum verbindlichen Volksentscheid kommt, müssen viele Hunderte Aktive Plakate kleben, Menschen vernetzen, auf Demos, in Parks und bei Konzerten Unterschriften sammeln, unsere Social-Media- und Messenger-Kanäle bespielen, die Presse informieren, mit der Verwaltung kommunizieren…; die Liste ist lang. Parallel dazu weiter für den deutschlandweiten Modellversuch zu trommeln, wird schwierig.
Außerdem finden die nächsten bundesweiten Wahlen – die zum Europäischen Parlament – erst wieder 2024 statt. Erst dann ergibt diese deutschlandweite Kampagne wieder Sinn, um möglichst viele Menschen zur Abstimmung zu bewegen.
Bring dich jetzt bei der Expedition ein, damit es 2023 bundesweit weitergeht!
Wir haben daher die Aktiven der Expedition Grundeinkommen befragt, wie wir weitermachen wollen – und tatsächlich wünschen sich fast 70 Prozent, dass wir uns 2022 erst einmal auf Berlin und Hamburg konzentrieren. Der Gedanke: Wenn wir dort erfolgreich sind, gibt das der Idee des Grundeinkommens in Deutschland ordentlich Rückenwind. Und eröffnet uns die Möglichkeit, Anfang 2023 gemeinsam neu zu entscheiden, ob wir die nächste Stufe starten und uns wieder mit voller Kraft für den bundesweiten Modellversuch einsetzen.
Denn klar ist auch: Wir wünschen uns langfristig einen richtig großen repräsentativen Modellversuch zum Grundeinkommen, der eben nicht nur die größten Städte einschließt, sondern möglichst viele Orte und Gemeinden in Deutschland – von Freiburg oder Leipzig über Witzenhausen oder Lüneburg bis Esgrus oder Öllingen.
Hast du Zeit und Lust, dieses Jahr die Volksbegehren in Berlin oder Hamburg mit uns zum Erfolg zu machen, sodass wir 2023 wieder bundesweit durchstarten können?
Dazu gibt es zwei besonders spannende Möglichkeiten:
Du kommst im Sammelzeitraum zwischen Mai und September für eine oder mehrere Wochen nach Berlin, machst dort Sammelferien und unterstützt die Aktiven vor Ort.
Oder du kommst im Sammelzeitraum (Mai bis September) für einen oder mehrere Monate nach Berlin und machst ein bedingungsloses Praktikum. Dabei sorgen wir dafür, dass du ein Grundeinkommen von 1.200 Euro pro Monat hast. Und du kannst jeden Tag frei entscheiden, ob und wie du dich einbringst.
Ob du Unterschriften sammeln, Menschen vernetzen, Veranstaltungen organisieren oder Content erstellen möchtest: The choice is yours. Wir brauchen dich!
Foto: Hendrik Haßel